Vorsicht – Bauernglatteis

Erntezeit erhöht Unfallgefahr in ländlichen Gebieten

Der Unfall war vorprogrammiert. Unfallursache: Straßenglätte. Das Thermometer zeigte zehn Grad an - über Null! Pkw-Fahrer X. landete trotzdem nach einer Rutschpartie im Straßengraben. Für die Fahrbahnverhältnisse, die diesen Unfall verursachten, aber trug diesmal nicht Väterchen Frost, sondern Bauer Y. die Verantwortung. Er hatte wieder einmal für das tückische „Bauernglatteis“ gesorgt.


Unfallhergang: Bauer Y. hatte mit Traktor und Anhänger auf dem Acker Rüben geerntet und war auf die Straße zurückgefahren. Dort wurden Traktor und Hänger zu wahren Dreckschleudern und verteilten Ackerboden und Matsch, der sich in den tiefen Profilen der Reifen festgesetzt hatte, auf die Fahrbahn. Pkw-Fahrer X. erkannte die Gefahr zu spät, geriet ins Schleudern und fand sich im Straßengraben wieder.


Das, was hier geschah, ereignet sich Jahr für Jahr während der Erntezeit tausendfach auf unseren Straßen. In dieser Zeit herrscht in ländlichen Regionen besonders starker landwirtschaftlicher Verkehr. Die dabei von den Fahrern landwirtschaftlicher Fahrzeuge schuldhaft verursachte Unfälle fordern dabei jährlich immer wieder Menschenleben und eine hohe Zahl an Verletzten. Von den Sachschäden, die in die Millionen gehen, ganz zu schweigen.


Unfallursachen sind neben dem erwähnten tückischen „Bauernglatteis“ besonders auch die nicht vorschriftsmäßige Beleuchtung vieler landwirtschaftlicher Fahrzeuge. Die Erntezeit ist knapp. Alles soll vor dem ersten Frost unter Dach und Fach sein. Und dann macht man sich eben auch nicht die Mühe, vom Ackerdreck völlig verschmutzte Lampen und Rückleuchten zu reinigen oder gar überhaupt einmal zu kontrollieren, ob die Beleuchtungsanlage rundum intakt ist. Überbreite Geräte werden nur in den seltensten Fällen an den Außenkanten so abgesichert, dass sie nachfolgende oder entgegenkommende Fahrer erkennen und entsprechend reagieren können.


Wier bleibt letztlich nur der Appell an Auto- und Motorradfahrer, im Interesse der eigenen Sicherheit in ländlichen Gegeneden jetzt doppelt vorsichtig zu sein. Landwirtschaftliche Fahrzeuge bewegen sich praktisch immer in einem Geschwindigkeitsbereich, der einem stehenden Hindernis gleichkommt. Das heißt für Kraftfahrer: Beim Auftauchen solcher rollenden Hindernisse rechtzeitig zum Ausweichen oder Überholen ansetzen. Bei dem extremen Tempounterschied zu einem Traktor ist die Gefahr eines Auffahrunfalls durch zu spätes Reagieren jederzeit gegeben. Vor allem in den Abendstunden empfiehlt es sich, auf Landstraßen in typisch landwirtschaftlichen Gegenden auch das Tempo zu drosseln. Der Bremsweg auf glitschiger Fahrbahn entspricht letztlich dem von überfrierender Nässe. Der Begriff vom „Bauernglatteis“ ist daher beileibe nicht abwegig.






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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Friedrich
Fotos: © EPS-Schäffler, Manfred E. Friedrich, Archiv Friedrich
Quelle: Manfred E. Friedrich

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