Photokina 2008

Das digitale Zeitalter –
Zukunft oder Albtraum der Photographie?

Kennen sie den Klick? Nicht den aus dem Internet oder vom heimischen PC, wo alles und jegliches anzuklicken ist. Es geht um das Geräusch des Kameraverschlusses nach dem Druck auf den Auslöser. Minimal, kaum noch wahrzunehmen beim einzelnen Gerät, aber in der Masse machen selbst die Kleinen unter den Großen nachhaltig auf sich aufmerksam. Die Photokina 2008 in Köln, die sich selbst als Weltleitmesse der Photographie versteht, ist von Kopf bis Fuß auf Digital eingestellt, und natürlich der Liebe zum fotografischen Erzeugnis, entstanden durch die Nutzung diverser Geräte, die immer kleiner aber nicht unbedingt handlicher, dafür aber immer leistungsfähiger werden. Alle zwei Jahre werden auf dieser Messe die Karten neu gemischt, und wer ein schlechtes Blatt hat bleibt auf der Strecke. Was also soll der "normale" Fotografierer mit einer Kamera anstellen, für deren Bedienung sich die Belegung eines Kurses an der Volkshochschule empfiehlt. Ganz zu schweigen von den Profi-Kanonen, die sich sowohl vom Preis als auch den angepriesenen Möglichkeiten her in Dimensionen bewegen, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Die fortschreitende Dynamik im Segment Photographie und Kameratechnik hat sich allem Anschein nach verselbstständigt, die Pixelmania nicht nur ganze Völker sondern Kontinente erfasst. Der Tanz um das goldene Digitalkalb gewinnt zunehmend an Entfesselung und stet kurz davor außer Kontrolle zu geraten. In diesem Produktwirrwarr den Durchblick behalten grenzt schon an übersinnliche Fähigkeiten. Da stellt sich bei aller Liebe und Hingabe zur Photographie letztlich nur eine Frage: wer braucht das alles?


Jene unter uns, die mit analogen Kameras aufwuchsen, mit Handbelichtungsmesser, mit Blendenwerten und Belichtungszeiten, mit dem Warten auf den richtigen Augenblick, mit der Suche nach dem exakten Standpunkt, um das Bild der Bilder zu schießen, mit Bildgestaltung, Tiefenschärfe, mit Graustufen und einer Vielzahl an Filmkonfektionen und Empfindlichkeiten, mit Wechselobjektiven, Vorsatzlinsen, Filtern und all den anderen Dingen, die zum perfekten Gelingen eines Fotos beitrugen, die werden sich beim Gang über die diesjährige Photokina wie ein Fossil, ein lebendes Relikt fühlen, das mittels einer Zeitmaschine in ein schon weit zurückliegendes Zeitalter geschleudert wurde. Mir ist es so ergangen, als ich arglos auf dem Stand eines weltbekannten Kameraherstellers nach analogen Geräten fragte. Die Antwort kam erschreckend ernüchternd: sie sind wohl im falschen Jahrhundert gelandet. So was haut einen doch glatt aus den Socken. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken; auch ich komme um den Einsatz digitaler Fotogeräte nicht herum, anders lässt sich die redaktionelle Bildarbeit kaum mehr regulieren. Außerdem nehmen Bildarchive kein Diamaterial mehr in Kommission, sondern nur noch digitalisierte Fotos, was besonders für Berufsfotografen von Bedeutung ist. Wo früher Negativfilm, Papierabzug und Farbdia die Richtung bestimmten, haben heute elektronische Zustandseinheiten die Herrschaft übernommen. Das ist einfacher, billiger und vor allem es geht rasend schnell. Die Medienwelt dieser Tage lebt von der Schnelligkeit und Schnelllebigkeit. Aus den klassischen Fotoapparaten mit Diafilm und Wechselobjektiv wurden Hightech Bildmaschinen, die auf Knopfdruck elektronisch Lichtpunkte auf einer Speicherkarte sammeln. Liebe Freunde der Fotografie, Hobbyfotografen und gestandene Amateure; ich will niemandem den Spaß an seiner Freizeitbeschäftigung trüben, ganz im Gegenteil. Die Welt ist so schön und so voll von unwiederbringlichen, wunderschönen Augenblicken, dass alle Kameras der Welt nicht ausreichen diese festzuhalten. Sammeln sie diese Eindrücke, tun sie es analog oder digital, aber bleiben sie auf dem Teppich. Es gab und es gibt immer noch Fotografen, die zeitlebens nichts anderes benutzten und benutzen als eine Sucherkamera, während ihre Kollegen komplette und sündhaft teure Ausrüstungen mit sich herumschleppten und noch schleppen, in der Hoffnung auf das Foto ihres Lebens. Die einen wurden weltberühmt, die anderen hoffen zum Teil noch immer. Mit der digitalen Photographie ist das nicht anders. Die hochwertigste und teuerste Ausstattung nutzt überhaupt nichts, wenn Virtuosität und fotografische Intuition fehlen. Wer sich mit Leib und Seele der Photographie widmet braucht nicht jeden neutechnischen Firlefanz mitzumachen. Und er oder sie sollte sich nicht zum puren Auslöserdrücker degradieren lassen, sich in den Liegestuhl fletzen nach dem Motto: meine Kamera macht das schon. Es ist wie mit vielen anderen Dingen auch. Ein teures, neues Automobil macht aus einem Verkehrsteilnehmer noch lange keinen guten und sicheren Fahrer. Doch zurück zur Photokina. Namhafte Hersteller präsentieren Neuheiten für jeden "Benutzertyp". Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen bis hin zum Profi ist alles vorhanden, was der moderne Fotografierer benötigt. Nicht zu vergessen die Sondereditionen in schrillen Farben, poppigen Designs oder in klassischen Edelmetallauflagen. Der Markt hält alles zu jedem Preis bereit.


So bietet der globale Kamera- und Elektronikgerätehersteller Panasonic mit der Lumix DMC-G1 eine Digitalkamera - in der Tat ein revolutionäres Gerät - an, das im wahrsten Sinne des Wortes „die alten Fotografierzeiten“ wieder lebendig werden lässt. Damit gelang Panasonic der Quantensprung und Einstieg in ein neues Kapitel der Geschichte anspruchsvoller Fotografie. Nie zuvor war kreatives Fotografieren auf technisch höchstem Niveau benutzerfreundlicher und mobiler – so verlautet es von Panasonic, denn die ultrakompakte Lumix DMC-G1 macht Schluss mit dem Argument, dass digitale SLRs schwer, sperrig und umständlich zu bedienen seien. Wo Panasonic recht hat, da haben sie recht. Wir konnten uns von dieser Aussage auf der Photokina in Köln überzeugen. Das Modell wird in den Farben rot, blau und schwarz angeboten. Ein reichhaltiges Angebot an Wechselobjektiven, Filtern und anderem Zubehör macht diese Kamera zu einem wirklichen Gerät für den ambitionierten Amateur, und mit 12,1 Megapixel ist die Tür in das Profilager aufgetan. Na bitte – es geht doch. Die Kamera kommt ohne Schwingspiegel aus, bietet aber dennoch einen erstklassigen Blick durch den Sucher, wie er bei Spiegelreflexmodellen üblich ist. Gute und anspruchsvolle Bilder sind jetzt auch dem leistungsbereiten Amateur möglich. Doch bei allem Enthusiasmus sollte niemand außer acht lassen, dass inzwischen selbst Mobiltelefone, auch Handys genannt, über eingebaute Kameras verfügen, die den handelsüblichen Einsteigermodellen durchaus das Wasser reichen können. So wird der Gang durch diese Photokina auch zu einer Gratwanderung für den Fotofreund, denn die Entscheidung welches Gerät für welchen Zweck das Richtige ist, wird ob der schier unüberschaubaren Vielfalt an Modellen und Modellvarianten zur Fleißarbeit.


Wo soviel fotografisches Gerät präsentiert wird, darf ein Hersteller nicht fehlen; die Firma Hama, ein Unternehmen, das der Photographie in vielen Bereichen seinen Stempel aufsetzte. Ob Netzteil, Stativ, Ladegerät, Funk Fernauslöser, Hardcases für die kleinen Digitalen oder Profifototaschen zum Umhängen oder als Rucksack für die große Reise; Hama bietet dem Fotofreund eine Zubehörauswahl, die im wahrsten Sinne des Wortes überwältigend ist. Und für die Zeit nach der Fotosession gibt das Unternehmen dem Fotografen Alben, Rahmen und diverses Archivierungszubehör an die Hand. Letztlich ist die Photokina ja auch eine Leistungsschau der Aussteller, die mit ihren Pfunden wuchern, was ja auch in Ordnung ist. Dennoch bleibt festzustellen, dass die Photokina 2008 zwar eine Zunahme an Länderbeteiligungen aufweisen kann (von 46 auf 49), der Rückgang um 56 Aussteller von 1579 auf 1523 nachdenklich stimmt. Die digitale Revolution hat sich von ihren Fesseln befreit und bestimmt nachdrücklich die Photographie. Darauf müssen wir uns einstellen, und wir müssen lernen vernünftig damit umzugehen. Bleibt für alle digitalen Speicherungen zu hoffen, dass sie so langlebig sind wie ihre analogen Vorgänger auf Filmmaterial von der Rolle. Im Segment Zubehör behauptet sich das klassische Ambiente nach wie vor tapfer und verteidigt seine angestammten Reviere. Taschen, Stative, Fotoalben, Bilderrahmen und Studioeinrichtungen haben auch im Zeitalter der Digitalität, haben auch im 21.Jahrhundert nichts von ihrer Aktualität verloren.



Internet: www.koelnmesse.de    www.photokina.de

Weitere Informationen:

Hama GmbH & Co. KG
Dresdner Straße 9
86653 Monheim
Internet: www.hama.de

Panasonic Deutschland
Panasonic Marketing Europe GmbH
Winsbergring 15
22525 Hamburg
Internet: www.panasonic.de


Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Schäffler / Rech

Text: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Hans Joachim Rech
Fotos: © EPS-Schäffler,  Barbara Narazny-Rech
Quelle: Kölnmesse GmbH

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