Die Rose –
eine ganz besondere Blume

Nur ein Kunstwerk der Natur?

Beim Rosenschmied im Allgäu

Wer von der Rose spricht, der ist entweder Gärtner, Blumenfreund oder verliebt. Seit Jahrtausenden inspiriert die Rose wie kaum eine andere Blume die Gedanken und Empfindungen der Menschen. Das ist auch kein Wunder, denn inzwischen sind mehr als 5000 verschiedene Rosensorten bekannt. Die züchterische Virtuosität kennt bei Rosen keine Grenzen und bringt alljährlich neue, zum Teil traumhafte Variationen hervor. Längst haben Gärtner und Rosenliebhaber die traditionellen Blütenfarben Rot, Weiß und Gelb hinter sich gelassen und präsentieren der staunenden Welt der Blumenfreunde farbliche Kompositionen, wie sie noch vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar schienen. Nicht minder eifrig zeigte sich der Mensch bei Form und Gestalt seiner Lieblingsblume, die neben einer königlichen Blüte über einen ebenso aristokratischen Wuchs verfügen sollte. Doch nicht nur die Hand des Gärtners und Blumenfreundes ließ sich von der Rose zu meisterlichen Kreationen animieren; Künstler aller Schattierungen widmeten ihr intellektuelles Schaffen der Königin der Blumen, was letztere im wahrsten Sinne des Wortes unsterblich werden ließ. In Liedern, Operetten, Filmen, adligen Wappen, Vereinigungen, Bünden und plastischen Werken fand die kostbarste aller Blumen ihren individuellen Ausdruck. Sogar Kriege wurden unter dem Zeichen der Rose geführt. Aber das soll nicht Gegenstand dieses Beitrags sein. Und tatsächlich, es gibt praktisch keinen Werkstoff, aus dem sich nicht das liebliche Abbild einer Rosenblüte formen ließe. Dies gilt auch und in besonderer Weise für die Metallverarbeitung und dem Handwerk des Kunstschmiedes, der aus unförmigen Eisen- oder Bronzerohlingen mit viel Geschick, handwerklichem Können und gleichermaßen sehr viel Liebe zum Material wie zur Natur ein Abbild dessen entstehen lässt, das wir Menschen als Inbegriff von Schönheit, Anmut, Grazie und Eleganz für uns bestimmt haben. Bei all dem sollten wir jedoch nicht vergessen, dass die Familie der Rosengewächse viel mehr Pflanzen umfasst als nur die Blütenrosen, die als Stiel-, Busch-, Hecken- oder Kletterrose unser Auge und unser Gemüt erfreut. Denn bei den Rosengewächsen handelt es sich um eine sehr formenreiche, praktisch weltweit vorkommende Pflanzenfamilie, aus der zahlreiche Kultur- und Zierpflanzen hervorgingen. Neben der Rose als Blume zählen dazu Apfel-, Birn-, Kirsch-, Pflaumen- und Pfirsichbaum. Weiterhin die Eberesche, die Erdbeere, das Fingerkraut und der Frauenmantel. Die Lieblichkeit der Rose offenbart sich mithin nicht nur in der virtuosen Pracht ihrer Blüten, sondern auch in den geschmacklichen Kompositionen zum Genuss und Verzehr bestimmter Früchte. Die Natur hat uns mit der Rose und den Rosengewächsen ein unvergleichlich schönes und vielfältiges Geschenk gemacht. Dessen sollten wir uns stets bewusst sein, wenn sich unsere Sinne an ihr erfreuen und laben.

Doch mit der Rose ist es wie mit vielen anderen schönen Erlebnissen, die einen verblühen, die anderen verblassen und existieren mehr oder weniger intensiv in der Erinnerung. Das muss jedoch nicht sein, jedenfalls nicht bei Rosen. Die können sie sich selber schmieden. Führen sie jetzt bitte nicht das Argument ins Feld – ich bin doch kein Kunstschmied und überhaupt habe ich dazu gar kein Talent. Kann ich nicht – gibt es nicht. Und das gleich vorweg – Kunstschmiede fallen nicht vom Himmel und sie wachsen nicht auf Bäumen. Der Handwerker muss seine Profession ebenso erlernen wie jeder andere Mensch seinen Beruf auch. Deshalb sollten sie keinerlei Scheu haben sich Amboss, Hammer und Schmiedefeuer zu stellen, denn ihre Freude über das durch eigene Hände Fleiß geschaffene Kunstwerk macht alle Mühe und Plackerei vergessen. Damit über all ihre Arbeit und Anstrengung Leib und Seele nicht zu kurz kommen, sollten sie ihre Rosenschmiedetätigkeit in einen Kurs oder besser noch Urlaub einbinden. Wenn sie darüber hinaus noch ein Freund der Berge sind, dann steht ihrer Anreise in den Allgäu nach Pfronten nichts mehr im Wege. Warum gerade das Allgäu? Zum einen ist es dort ausgesprochen idyllisch und naturnah, zum anderen betreibt dort die Familie Trenkle-Vielhauer in der alten Schmiede “Beim Hummelbaur” ihr Kunsthandwerk. Dort können sie in der Vorfrühlings- und Vorweihnachtszeit im Rahmen der "Rosenwochen" eigenhändig ihre Rose schmieden. Damit sie hautnah am Geschehen sind, gehören sieben übernachtungen in einer gemütlichen Ferienwohnung zum Schmiedekurs dazu. Außerdem legt die Familie Trenkle-Vielhauer noch ein Bonbon obenauf – die zweite Person wohnt kostenlos. Wer da noch überlegt hat selber schuld. In einem viertägigen Schmiedekurs werden sie tatkräftig und handfest in die Geheimnisse des feurigen und schlagkräftigen Handwerks eingewiesen. Und das für jeweils vier Stunden am Tag. Und wenn sie dann nach sieben Tagen die Heimreise antreten, dann halten sie ganz sicher die schönste Rose der Welt in ihren Händen, eine Rose, wie es sie in der Tat kein zweites Mal gibt auf diesem Planeten. Doch vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt (das Schmiedefeuer ist höllisch heiß), um den auch der größte Künstler und Kunsthandwerker nicht herum kommt. Und noch eins sei ihnen empfohlen – gehen sie locker und entspannt an die Dinge heran. Lassen sie sich von ihren Gefühlen und Empfindungen leiten und sie werden feststellen, dass es gar nicht so schwer für sie ist sich eine Rose selbst zu schmieden. Bei aller Freude über ihre Schmiedeaktivitäten sollten sie nicht vergessen, dass sie sich in einem Handwerksbetrieb der ganz besonderen Art befinden. Hier lodert das Schmiedefeuer, die Werkstatt ist erfüllt von Lärm, die Luft schmeckt nach Staub, Russ und glühendem Eisen, das unter den gezielten rhythmischen Hammerschlägen Stürme von Funken versprüht. Die gewohnte heimische Entspannung und Ruhe werden sie nur in ihrer Ferienwohnung und in den Gefilden des Allgäus finden.


Praktische Hinweise

Unter schmieden versteht man allgemein die Bearbeitung und Verformung von dehnbaren Metallen, die sich in glühendem Zustand befinden. Dies geschieht durch Schlagen oder Pressen. Dazu wird das Werkstück im Schmiedeofen auf seine Schmiedetemperatur gebracht und anschließend mit Hämmern oder Schmiedemaschinen weiter bearbeitet. Bei Stahl liegt die Bearbeitungstemperatur zwischen 700 und 1350 Grad Celsius und wird entweder auf der Skala eines Gerätes angezeigt, oder der Schmiedemeister erkennt an der Farbgebung des Metalls den richtigen Temperaturzeitpunkt, um mit der Bearbeitung zu beginnen. Der Umgang mit dem glühenden oder kalten Material verlangt aus verständlichen Gründen eine gewisse Vorsicht, die später in eine sichere Routine überwechselt. Die Handhabung der Werkzeuge wie Blechschere und Schmiedehammer ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, stellt jedoch kein nennenswertes Hindernis dar. Ihre Arbeitskleidung ist entsprechend, also Blaumann, Schutzhandschuhe und eventuell eine Schutzbrille. Sollten sie Sorge um ihre Füße hegen, dann ergänzen Sicherheitsschuhe ihre Ausstattung. Nun können sie mit ihrer schweißtreibenden Arbeit zum eigenhändigen Schmieden einer Rose beginnen.


Erste Arbeitsschritte

Da liegt nun eine Zeichnung oder ein Muster vor ihnen, an dem sie sich orientieren müssen. So also soll die fertige Rose nach Abschluss ihres Kurses aussehen. Seufzen sie ruhig hörbar tief aus und atmen dann wieder ein. Der Zuspruch und die Zuwendung des Schmiedemeisters ist ihnen sicher. Also ran an die Buletten, Butter bei die Fische – jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen, und sie werden allen und sich selbst beweisen, dass sie eine Rose selber schmieden können. Da heißt es zunächst die Blechschere in die Hand nehmen und entsprechend der Vorlage die passenden Stücke zurechtschneiden. Dann wird gemeißelt, geformt und gehämmert, schließlich besitzen die Rosenblätter individuelle Strukturen, die auf keinen Fall vernachlässigt werden dürfen. Auf dem Amboss erhält dann jedes einzelne Stück Bronzeblech seine ganz "persönliche" Form, die es von allen anderen Blättern unterscheidet. Natürlich werden die einzelnen Rosenblütenblätter, der Stiel und die Stielblätter selten ganz genau der Vorlage entsprechen, denn das ist das herausragende Merkmal der Handarbeit, die sich durch Abweichungen, seien sie auch noch so minimal, von Maschinenprodukten unterscheidet. Schließlich sind die Rosen in der freien Natur auch alle verschieden, auch wenn es uns so vorkommt, als würde eine ausschauen wie die andere.

Und dann ist da noch eine Kleinigkeit, die sie unbedingt beachten sollten; es ist die Eigenwilligkeit des Ambosses, eines stählernen Monstrums, das sehr ungehalten auf fehlplatzierte oder ungenau gesetzte Schläge reagiert. Ehe sie sich versehen, federt der Hammer mit der gleichen Energie zurück, mit der sie ihn zuvor auf den Amboss niedersausen ließen. Bevor sie begreifen was ihnen geschieht, haben sie im schlechtesten Fall ein prächtiges Feilchen oder eine dicke Beule als Andenken neben ihrer selbst geschmiedeten Rose. Es kann auch vorkommen, dass der zurückschnellende Hammer die betreffende Person für den Rest des Tages in das Reich der Träume schickt. Diese Hinweise sind jedoch nicht dazu gedacht, sie von ihrer hingebungsvollen Tätigkeit als Rosenschmied oder Rosenschmiedin abzuhalten. Probieren geht halt eben doch über studieren, und ich bin ganz sicher, dass sie Hammer und Amboss im Handumdrehen im Griff haben. Schließlich hämmern sie ja zu zweit auf die entsprechenden Teile ein – stets im gleichen Rhythmus. Der Schmied nennt diesen Ablauf Vorschlag und Nachschlag, aus dem sich dann die “Schmiede-Melodie” ergibt. übrigens – in der Schmiede herrscht ein derartiger Lärm, dass sich die Schmiedemeister allein durch den Schlag ihrer Hämmer verständigen. Die übermittlung von Nachrichten durch Schlagen auf Gegenstände beherrschte schon der steinzeitliche Mensch. Und funktioniert hat es tadellos. Legen sie ihr Handy ruhig einmal für sieben Tage aus der Hand. Doch zurück zu Meister Hammerschlag. Der Mensch lebt nicht vom Rosen schmieden allein. Die skurrilsten Geschöpfe aus Bronzeblech, Stahl und Eisen bevölkern die Werkstatt und angrenzenden Ausstellungsräume, bei deren Anblick sich im einen oder anderen Fall durchaus Verbindungen in das Reich der phantastischen Elemente oder zu Science Fiktion herstellen lassen. Das hätte sich der Gründer der Schmiede als Türschloss-Werkstatt im Jahr 1832 nicht träumen lassen – oder doch? Ein Beweis für die Bodenständigkeit des Schmiedegewerbes, das sich auch nach all der Zeit so aktuell und vital präsentiert wie zu Beginn. Diese Erfahrung werden sie in dem Augenblick machen, wenn sie die ersten Schritte in die Schmiede setzen. Im wahrsten Sinne des Wortes erleben sie Urgroßvaters Schmiedewelt in Reinkultur – so lebendig wie am ersten Tag. Werkzeuge, Formen, Vorlagen und Maschinen, über die jeder Museumsleiter in Freudentränen ausbrechen würde. Nicht so bei Trenkle-Vielhauer. In dem organisierten Durcheinander hat jedes und jegliches seinen Sinn. Die Chaostheorie wird hier zum gelebten Tagesgeschehen. Es dient halt alles der künstlerischen Eingebung.


Es ist eine Rose

So vergehen die Stunden und Tage mit Blech zuschneiden, strukturieren, formen, erhitzen, schmieden und anpassen. Von einer formvollendeten Rose – so wie sie in der Werkstatt oder im Ausstellungsraum präsentiert wird, ist weit und breit nichts zu sehen. Lassen sie sich dadurch weder frustrieren noch entmutigen. Der letzte Tag ist der Tag der Wahrheit – dann erblickt ihre ganz persönliche, durch eigene Handarbeit geschaffene Rose das Licht der "Hummelbaur Schmiede Welt", ein wirklich königlicher Augenblick, so wie er sich für eine Rose geziemt. Herzlichen Glückwunsch – Rosenkönig-Rosenkönigin – sie haben ein handwerkliches Wunder vollbracht. Wer eine solche Leistung erbringt, der hat sich seinen gerechten Lohn verdient. Der wartet auf sie draußen vor der Tür – eine Wanderung durch das Allgäu, eine Wellness-Anwendung, der Nachtbesuch auf einer Burg und noch vieles andere mehr. Denn die Familie Trenkle-Vielhauer hält für sie nicht nur ein glühendes Schmiedefeuer bereit. Sie bringt ihnen Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und jede Menge Herzlichkeit entgegen. Noch ein Grund mehr, sich für einen Schmiedekurs "Beim Hummelbaur" zu entscheiden. Entweder nehmen sie direkt Kontakt zum "Hummelbaur" auf, oder sie wenden sich mit ihrer Anfrage an die Quartiersuche Pfronten, von wo aus sie ebenfalls zum Hummelbaur gelangen. Dort erfahren sie dann alle aktuellen Daten, damit ihr Rosen-Schmiede-Urlaub zu einem "königlichen" Auftritt wird. Und was den König betrifft, so kann es geschehen, dass seine Durchlaucht Ludwig II in majestätischer Haltung vom "Himmel" herabschwebt, sie mit einem "Enzian" begrüßt und an seine Tafel bittet, wo ein fürstliches Mahl auf sie wartet.





Internet: www.pfronten.de  Suchwort "Beim Hummelbaur"


Für Sie entdeckt und zusammengestellt durch ©EPS-Schäffler / Schäffler / Rech

Text: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler, Hans Joachim Rech
Fotos: © EPS-Schäffler, Barbara Narazny, Herr Bernd
Quelle: Familie Trenkle

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