| Genuss und Vielfalt überzeugen
 | Aus der Rede von Herrn J. Marggraf (anlässlich der FIZ-Pressekonferenz: HH 12.09.2006)

 

Daten und Fakten

Aus der Fülle der Informationen möchte ich Ihnen einige Kennzahlen vorstellen, die aus meiner Sicht besonders erwähnenswert sind.


Gesamtverbrauch und Pro-Kopf-Verbrauch

Das Gesamtaufkommen an Fisch und Fischereierzeugnissen betrug im Jahr 2004 rund 2 Millionen Tonnen (Fanggewicht). Der größte Teil hiervon stammt mit 1,7 Millionen Tonnen (85 %) nach wie vor aus Einfuhren, die im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben sind. Der Anteil der Eigenanlandungen und der Produktion der deutschen Fischer stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,4 % und betrug insgesamt rund 309.000 Tonnen. Abzüglich einer Menge von rund 799.000 Tonnen für die Ausfuhr verblieben im Jahr 2005 rund 1,2 Millionen Tonnen Fisch und Fischereierzeugnisse in Deutschland. Der Pro-Kopf-Verbrauch für das Vorjahr (2004) ist nach Vorlage endgültiger Daten auf 13,8 kg festgesetzt worden. Für das Jahr 2005 wird er vorläufig mit 14,8 kg (Fanggewicht) berechnet. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich demnach im Jahre 2005 um 7,3% erhöht. Dieses Ergebnis berücksichtigt sowohl die Entwicklung der Einkäufe privater Haushalte als auch des Außer-Haus-Verzehrs. Für das laufende Jahr schätzen wir mit einer weiteren Steigerung des Pro-Kopf-Verbrauches von 14,8 kg auf ca. 15,0 kg.


Anteile der Produktgruppen am Verbrauch

Bei der Verteilung des Pro-Kopf-Verbrauches auf die verschiedenen Produktbereiche führt Tiefkühlfisch mit 32 % zum fünften Mal in Folge die Hitliste an. An zweiter Stelle stehen Konserven und Marinaden (30 %), gefolgt von Krebs- und Weichtieren (14 %) sowie Frischfisch (11 %).


Rangfolge der Fischarten

Angesichts der großen Bedeutung von Tiefkühlfisch ist Alaska-Seelachs nach wie der am häufigsten konsumierte Fisch. Allerdings verliert er in der Rangfolge der beliebtesten Fischarten im Vergleich zum Vorjahr deutlich Anteile und hat mit 18,3 % nur noch einen hauchdünnen Vorsprung vor Hering. Auf Platz drei vorgerückt ist Lachs mit 12,7 %, der nun in der Beliebtheitsrangliste vor Thunfisch und Boniten (11,4 %) steht. Einen großen Sprung von Platz 8 auf Platz 5 hat der Seelachs (4,7 %) vollzogen. Allerdings konnte er noch nicht die Thunfische und Boniten von Platz vier verdrängen.


Weitere Informationen bitte ich Sie, unserer vorliegenden Broschüre zu entnehmen.
GfK-Untersuchung (GfK – Gesellschaft für Konsumforschung)

Wie in den Vorjahren präsentieren wir Ihnen auch in diesem Jahr wieder die Ergebnisse des GfK-Haushaltspanels. Das Panel erfasst die Einkäufe privater deutscher und ausländischer Haushalte unter anderem von Fisch und Fischereierzeugnissen. Bei der Bewertung dieser Daten muss aber beachtet werden, dass Einkäufe von Touristen sowie der Außer-Haus-Verzehr nicht berücksichtigt sind. Somit ist ein direkter Vergleich mit dem Pro-Kopf-Verbrauch nicht sinnvoll. Ferner muss berücksichtigt werden, dass die Daten über den Pro-Kopf-Verbrauch, die ich Ihnen bereits präsentiert habe, in Fanggewicht angegeben werden, die Einkaufsmengen, die wir Ihnen jetzt vorstellen, in Produktgewicht und pro Haushalt ausgewiesen werden.


Einkäufe von Fischereierzeugnissen nach Produktgruppen
Eingekaufte Menge

Insgesamt wurden von den Haushalten im Beobachtungszeitraum (2005) rund 359.000 Tonnen Fischereierzeugnisse eingekauft. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber 2004 von 1,4 %. Den größten Anteil daran haben gefrorene Fischprodukte (32 %), gefolgt von Konserven (20 %) und Marinaden (18 %). Mit Ausnahme der Angebotsform „Frischfisch“, ist inallen anderen Produktgruppen eine positive Änderung der eingekauften Menge zu beobachten.


Wert der eingekauften Fischereierzeugnisse

Im Vergleich zur Mengenbetrachtung erkennt man bei der Wertbetrachtung eine deutlichere Angleichung der einzelnen Produktgruppen. Die Annäherung der einzelnen Gruppen ergibt sich aufgrund der unterschiedlichen Preisniveaus der Produkte. Erwartungsgemäß hat Tiefkühlfisch mit 27 % den höchsten Anteil am Umsatz. An zweiter Position folgt bereits Frischfisch mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 20 %.


Insgesamt wuchs der Einkaufswert an Fisch und Fischereierzeugnissen im Jahr 2005 um3,5 % gegenüber 2004. Überdurchschnittlich entwickelte sich der Einkaufswert von Räucherfisch und marinierten Fischerzeugnissen. Auch die anderen Angebotsformen verzeichneten Wertzuwächse.


Die positive Entwicklung bei den Fischeinkäufen setzte sich auch im ersten Halbjahr 2006 fort. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden mengenmäßig 2,3 % und wertmäßig 3,2 % mehr Fisch und Fischereierzeugnisse eingekauft.


Als nächstes möchte ich Ihnen etwas über das Einkaufsverhalten der Haushalte in Deutschland mitteilen.


Einkaufsverhalten

Für das Einkaufsverhalten stehen uns die Kennziffern „Käuferreichweite“, „Einkaufshäufigkeit“ und die „eingekaufte Menge/ bzw. Wert pro Haushalt“ zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2005 kauften 98 Prozent aller Haushalte Fisch (+0,8 %, 35,9 Mio. Haushalte). Pro Haushalt stand durchschnittlich rund 19 Mal (+2,1 %) Fisch auf dem Einkaufszettel. Die Menge an Fisch und Meeresfrüchten, die pro Haushalt gekauft wird, zeigt eine steigende Tendenz: Im Kalenderjahr 2005 waren es pro Haushalt im Durchschnitt 10,4 Kilogramm (Produktgewicht, Steigerung um 1,0 %).


Für das aktuelle erste Halbjahr 2006 lassen die Kennziffern bereits folgende Schlussfolgerung zu:

* Nahezu jeder Haushalt (95 %) kaufte im ersten Halbjahr 2006 mindestens einmal Fisch und Meeresfrüchte ein.

* Die Anzahl der Einkäufe hat sich um 2,0 % erhöht.

* Die Einkaufsmenge ist um 2,0 % gestiegen, der Wert der eingekauften Ware ist um 8,0 % gestiegen. Insbesondere geräucherte und marinierte Fischwaren liegen in der Gunst der Verbraucher vorne.

* Die Vielfalt im Einkaufskorb hat sich erhöht.

Das heißt: Die Haushalte in Deutschland kaufen erneut mehr, öfter und eine breitere Palette an Fisch und Meeresfrüchten ein!


Einkaufsstätten für Fisch

Für die Beantwortung der Frage „Wo – bezogen auf die Einkaufsstätte – wird heute eigentlich am meisten Fisch und Meeresfrüchte eingekauft?“ greifen wir ebenfalls auf Daten der GfK zurück.


Einkaufsstätten Fisch gesamt (Basis Menge)

Nach wie vor stellen die Discounter mit einem Anteil von 48,7 % (Vorjahr 48,4 %) bezogen auf die eingekaufte Menge die bedeutendste Einkaufsstätte für Fisch dar. Im Vergleich zu 2004 konnten Super- und Verbrauchermärkte (inklusive Frischfischtheken) ihren Marktanteil im Jahr 2005 von 35,3 % auf 36,4 % steigern. Über den Fischfachhandel wurde im vergangenen Jahr rund 6 Prozent der eingekauften Menge Fisch und Meeresfrüchte abgesetzt.


Einkaufsstätten Fisch gesamt (Basis Wert)

Bezogen auf den Wert der eingekauften Menge ist festzustellen, dass erstmals die Discounter die Super- und Verbrauchermärkte eingeholt haben. Der Anteil der Discounter am Gesamtumsatz lag 2005 bei knapp 38 % und damit etwas über den Super- und Verbrauchermärkten.


Einkauf von Fisch in den Bundesländern

Oft erhalten wir die Frage, wo (d.h. in welchen Bundesländern) denn am meisten Fisch und Meeresfrüchte eingekauft werden. Diese Frage ist leicht zu beantworten, denn die größte Menge wird im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen eingekauft, gefolgt von Bayern und Niedersachsen.


Wesentlich aussagekräftiger für einen regionalen Vergleich ist die eingekaufte Menge (in kg Produktgewicht) pro Käuferhaushalt.


Mit 12,8 kg pro Käuferhaushalt führt Hamburg diese Rangliste deutlich an. An zweiter Stelle liegt Schleswig-Holstein mit 12,6 kg Fisch und Fischereierzeugnisse pro Käuferhaushalt, gefolgt von Sachsen mit 12,1 kg. Weitere „starke Länder“ sind Thüringen (11,6 kg), Niedersachsen (11,5 kg), Sachsen-Anhalt (11,0 kg) sowie Brandenburg (10,8 kg). Nordrhein- Westfalen erreicht exakt den Bundesdurchschnitt von 10,4 kg pro Käuferhaushalt. Nachholbedarf besteht insbesondere in Berlin (9,2 kg), Bremen (9,1 kg), Baden-Württemberg (9,0 kg) und im Saarland (8,8 kg).


Soweit unsere neuen Erkenntnisse zum Fischeinkauf in den verschiedenen Bundesländern. Sie zeigen, dass es Fischfreunde in allen Bundesländern gibt.


Trendfisch Seelachs

Abschließend möchte ich Sie über unsere Kampagne „Trendfisch Seelachs“ informieren. Seit Januar 2005 konzentrieren wir unsere PR-Aktivitäten auf diesen Fisch als so genannten „Trendfisch“. Unsere Bemühungen haben mit dazu beigetragen, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Seelachs von 390 Gramm im Jahr 2004 auf 690 Gramm im Jahr 2005 angestiegen ist.


Fazit
Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Die Fischwirtschaft hat nach wie vor allen Grund dazu, die Entwicklung der Branche positiv zu beurteilen: Die Daten für das Jahr 2005 haben den positiven Trend bestätigt und die neuen GfK-Zahlen bescheinigen uns einen wachsenden Absatz von Fisch und Meeresfrüchten. Die deutsche Fischwirtschaft sieht dies als Herausforderung, weiterhin alles daran zu setzen, die Wünsche der Verbraucher zu erfüllen.




Kontakt für weitere Informationen:
Fisch-Informationszentrum (FIZ) e.V.
Große Elbstraße 133
22767 Hamburg
www.fischinfo.de


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Textzusammenstellung: © Ermasch - Presse - Service, Schäffler
Fotos: © EPS-Schäffler, Fisch-Informationszentrum (FIZ) e.V.
Quelle: Fisch-Informationszentrum (FIZ) e.V., Herrn J. Marggraf

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