Für die
heutige Generation haben Mühlen etwas "Märchenhaftes", sie
sind Zeugen einer längst vergangenen Epoche, als die Anzahl der
Mahlwerke auch für den Reichtum einer Region stand. Denn
wo sich die Windflügel und Wasserräder der Mühlen drehten,
da ließ sich gut leben. Getreide, ölhaltiges Korn und andere
Feld- und Baumfrüchte sorgten bei guten Ernten für ein wohlgefälliges
Auskommen der Korn- und Ölmüller. Wo viel Korn gemahlen wurde,
da brannten auch Tag und Nacht die Backöfen. Ein Müller, der
sein Einkommen hatte, den zog es nicht hinaus in die Ferne um seine
Wanderlust zu befriedigen. Der blieb auf seiner Scholle und sorgte jahrein
- jahraus für gutes Mehl und damit letztendlich Brot. Das Anwachsen
der Bevölkerung, moderne Ackerbewirtschaftung und die Möglichkeit
zur langfristigen Vorratshaltung, machte eine ergiebigere und vor allem
schnellere Verarbeitung des Getreides zu Mehl nötig. Große
Mühlenbetriebe entstanden, wo sich die Mühlsteine nicht mehr
durch den doch unzuverlässigen Wind sondern durch die Kraft des
elektrischen Stroms drehten, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Dadurch konnten in kurzer Zeit gewaltige Mengen an Mehl produziert werden,
das wiederum in Großbäckereien und Backfabriken zu Brot und
anderen Teigprodukten verarbeitet wurde. Durch diese Entwicklung stellte
man die Versorgung der Bevölkerung mit dem Grundnahrungsmittel
Brot sicher.
Für die
traditionellen Windmüller bedeutete diese Entwicklung das Todesurteil,
denn mit der Leistungsfähigkeit moderner Mühlenbetriebe konnten
sie in keiner Weise konkurrieren. Ein
Müller nach dem anderen gab auf, eine Mühle nach der anderen
wurde stillgelegt und versank im wahrsten Sinne des Wortes in einen
"Dornröschenschlaf". Den Windmühlen tat diese Zwangspause
überhaupt nicht gut, sie verkamen, verfielen und verrotteten. Hunderte
dieser prachtvollen und einzigartigen Bauwerke gingen so über die
Zeit verloren, wurden abgerissen oder von Wind und Wetter zerstört.
Aber schon im vergangenen Jahrhundert regte sich bei vielen Zeitgenossen
der Unmut darüber, dass solche technischen und urbanen Zeugnisse
menschlichen Lebens einfach dem Untergang preisgegeben wurden. Die ersten
Mühlenvereine entstanden deren Mitglieder es sich zur Aufgabe machten,
die mächtigen Windmahlmaschinen zu retten und - nach Möglichkeit
erneut in Betrieb zu nehmen. Das kam nicht von ungefähr. Die Menschen
besannen sich rück auf die traditionelle Lebensweise ihrer Vorfahren,
ordneten ihr Leben nach einer gesunden Ernährung aus, was einen
schonenden und naturbelassenen Umgang mit dem Erntegut voraussetzt.
Somit stand einer Wiederbelebung der Windmühlenkultur nichts mehr
im Wege. Wo Getreide zu Mehl gemahlen wird, da sind die Bäcker
nicht weit. Müller und Bäcker gehören zusammen wie Brot
und Mehl.
Aber nicht nur
Vereine setzten sich für die Rettung der Windmühlen ein, auch
Einzelpersonen machten den Erhalt dieser einzigartigen Kolosse zu ihrem
Lebensinhalt. Nach
einigen Jahren erkannte man allerdings, dass mit der Rettung einzelner
spezifischer Bauwerke nur ein Teil jenes Organismus am Leben erhalten
wurde, der sich urbane Gesellschaft oder bäuerlich-dörfliche
Lebensgemeinschaft nannte. Was ja auch bei rückwärtiger Betrachtung
nur logisch erscheint, denn Wind- und Wassermühlen sind ja keine
isolierten Institutionen, sondern integrierte Bestandteile der zuvor
benannten Lebensgemeinschaft. Mithin blieb es nicht bei Windmühlen.
Hinzu kamen nach und nach Back- und Müllerhäuser, Kornspeicher,
Bauernhöfe, Gerätschaften, Handwerk, Möbel und anderes
Inventar. Im Laufe der Jahre wurde die fast schon versunkene Zeit der
dörflichen Welt und Bauernwirtschaft zu neuem Leben erweckt, das
uns heute ein anschauliches Bild einer Zeit vermittelt, die für
die meisten von uns kaum noch nachvollziehbar ist. In Freilichtmuseen
und Einzelobjekten erlebt der Besucher hautnah das Schaffen und Wirken
von Menschen einer Epoche, die längst vergangen und doch so lebendig
geblieben ist.
Das Mühlenhof-Museum Breckerfeld
Eines dieser Museen ist das Mühlenhof-Museum von Helga und Dietmar Thorschmidt in Breckerfeld nahe Hagen im Bergischen Land. Herausragendes Merkmal dieses Museums ist im wahrsten Sinne des Wortes die fast schon legendär gewordene Kastenbock-Windmühle aus Beeskow in der Mark Brandenburg. Ein bewegtes Leben hat sie hinter sich, was sich nicht nur auf ihre Windflügel und ihr Innenleben bezieht. 1846 drehten sich ihre Flügel das erste Mal, bevor sie um 1900 innerhalb des Dorfes umgesetzt wurde, und zwar mit Rollen und Winden. Bis 1996 blieb sie Beeskow erhalten, dann fand sie im Ehepaar Thorschmidt die richtigen Liebhaber, die ihre Wiederbelebung konsequent einleiteten. Im gleichen Jahr schon drehte sich das gewaltige Windrad über den Höhen des Bergischen Landes im Wind und wurde zum neuen Wahrzeichen einer urbanen Gemeinde, die als anerkannter Luftkurort alljährlich zahlreiche Gäste aus nah und fern verzeichnen kann.
Na schön,
da haben sich zwei Nostalgieverliebte einen Jugendtraum erfüllt,
könnte man meinen, aber dem ist ganz und gar nicht so, obwohl Nostalgie
schon ein wichtiger Bestandteil ist. Nein,
bei Helga und Dietmar Thorschmidt liegen die Dinge anders. Sie wollten
nicht nur eine Mühle ihr eigen nennen, sondern das Windmahlwerk
in einen lebendigen Kreislauf einbauen, in ein Mühlenmuseum, wo
der Besucher jeden Tag die Arbeitsweise - nicht nur des Müllers,
sondern auch des Bäckers nachvollziehen und beobachten kann. Als
gelernter Bäcker ruft Dietmar Thorschmidt einmal in der Woche zum
Großbacktag ins Mühlenmuseum, wo im Müllerhaus, einem
Dreiständerhaus von 1755, im Holzofen nach alter Väter Sitte
feinstes, naturbelassenes Brot gebacken wird. Das Müllerhaus stammt
übrigens aus Heiden im Kreis Borken, wo es die Thorschmidts abbauen
und 1997 in Breckerfeld komplett im Originalzustand wieder errichten
ließen.
Donnerwetter, jetzt sind es schon zwei Bauwerke, die es im Mühlenhof-Museum zu besichtigen gilt. Aber damit ist immer noch nicht geklärt, woher dieser Drang stammt solche alten Gebäude zu erhalten, was ja auch mit enormen finanziellen Aufwendungen verbunden ist. Nun - Helga und Dietmar Thorschmidt sind quasi vorbelastet. Sie kommt aus der Landwirtschaft, er ist Bäcker und betreibt noch einen Bauernhof im Ort als Nebenerwerbsbetrieb, wo sich Dietmar Thorschmidt als Hobby Schafe hält. So wird die Neigung der beiden nachvollziehbar, backen und müllern unter einem Dach zu vereinen, was im Mühlenhof-Museum geschehen ist.
Angefangen hat
diese Restaurierungsfreude 1988 im Hunsrück, als das Ehepaar "nur
zum Spaß" ein altes Haus in Ordnung brachte. Bekannte und Freunde
rieten ob des Zustandes davon ab, doch Helga und Dietmar Thorschmidt
wagten den Sprung in das berühmte kalte Wasser. Und
siehe da, die Bausubstanz entpuppte sich wesentlich besser als erwartet,
ja, durch Zufall wurde auch im Fachgewerk ein Bäckerbalken entdeckt,
der auf dieses Haus als ehemalige Bäckerei hinwies. Thorschmidts
werteten das als gutes Omen und schauten sich weiter nach restaurierungswürdigen
Objekten um. Doch diesmal musste es etwas gänzlich anderes sein,
eine Mühle mit Müllerhaus und Backstube. Fündig wurden
das Paar in den Neunziger Jahren in Groß Mimmelage-Badbergen Emsland,
wo ein Galerie-Holländer auf mächtigem Sandsteinunterbau thronte.
Auch diese Herausforderung nahmen das Paar an und ging mit Erfolg an
die Restaurierung der Mühle einschließlich aller Gebäude,
wozu noch ein Sägewerk gehört. Zweimal im Monat wurde gebacken,
und an den Sonntagen im Café und der Teestube des Gaststättengebäudes
Kaffee und Kuchen sowie kernige Mühlenplatten serviert. Als dann
die Idee des Mühlenhof-Museums konkrete Formen annahm (Grund und
Boden wurden dafür in Breckerfeld erworben), der Kastenbock und
erste Gebäude errichtet waren, blieb einfach nicht mehr die Zeit,
um jedes Wochenende plus zweimal im Monat von Breckerfeld nach Groß
Mimmelage und zurück zu fahren. So kam es schließlich zum
Verkauf der Mühle einschließlich aller Nebengebäude
im Jahre 2003.
Als die Thorschmidts 1996 mit dem Aufbau der Kastenbockwindmühle in Breckerfeld begannen, war die Idee zu einem Mühlenhof-Museum längst gereift. Allerdings gab es diverse Hindernisse zu überwinden, die - wie sollte es anders sein, in den Verwaltungsstuben von Stadt und Land zu finden waren. Eigener Grund und Boden ist vorhanden, nur am anderen Ende der Stadt. Und dort ist ausschließlich Wohnbebauung vorgesehen. Zudem hätten Helga und Dieter Thorschmidt eine separate Straße als Buszufahrt anlegen müssen, was dann letztlich das Gesamtkonzept finanziell kippte. Aber die Stadtoberen kamen dem Ehepaar entgegen und boten in Königsheide nahe Langscheid ein entsprechendes Areal an, das dann auch übernommen wurde. Leider ist es mit Zuschüssen schlecht bestellt was in der Praxis so aussieht, dass der Antrag, die wieder errichtete Kastenbockwindmühle unter Denkmalschutz zu stellen, vom derzeit amtierenden Minister in Düsseldorf abgelehnt wurde. Mithin gibt es auch keinen Zuschuss. Aber wer die Thorschmidts kennt weiß, dass die so leicht nicht aufgeben. Vielleicht steht ja doch noch ein Geldsegen ins Haus, wenn in naher Zukunft der Hellweghof mit Speicher im Mühlenhof-Museum dazukommt. Zerlegt und eingelagert wartet das Fachgewerk auf seine Wiedergeburt als stattlicher Hof auf dem Boden des Mühenhof-Museums.
Doch auch ohne
diesen alten Bauernhof gibt es genug zu sehen und noch mehr zu bestaunen.
So
den alten Kornspeicher aus dem Raum Soest, der als originaler Lehmspeicher
wieder errichtet wurde. Ein Prachtstück, wie man es anderswo kaum
findet. Sogar die ehemalige Feuerstelle und die alte Schlafstelle mit
Bett sind noch vorhanden. Die Arbeitsabläufe des Mehltransportes
sowie Vorführungen des Mehl Mahlens sind hier aus nächster
Nähe zu beobachten. Unweit davon befindet sich ein Bienenhaus –
ebenfalls aus dem Raum Soest, das einen Einblick in die Gesamtheit der
bäuerlichen Lebenswelt gibt, denn eine Bauernwirtschaft ohne Bienenhaus
war zur damaligen Zeit nur schwer vorstellbar. Ein Prachtstück
des Museums ist zweifellos der Backspeicher aus der Bauernschaft Ostönnen
– Soest – der im Jahre 1999 seinen Weg nach Breckerfeld fand. Ein vitales
Gebäude, das auf mächtigen Sandsteinen ruht, und in dessen
Innerem es zugeht wie in einem Bienenhaus. Gemütliche Cafe-Stuben
laden in Parterre und im Obergeschoss zum Verweilen ein, während
den Gast auf dem Dachboden eine komplette Wohnung im Stil der 50 Jahre
als Ausstellung erwartet. Doch
nicht nur die wilden Fünfziger sind im Mühlemuseum Breckerfeld
vertreten, im Bereich Mobiliar und Küchengeräte-Geschirr kann
die Familie Thorschmidt mehr als 200 Jahre bäuerliche Lebensweise
in gesammelten Werken vorweisen. Ein Besuch des Mühlenhof-Museums
ist dann auch ein Gang durch zwei Jahrhunderte bäuerlicher Wohnkultur.
Denn das Sammeln von typischen Gebrauchsgegenständen aus dieser
Zeit ist die andere Leidenschaft des Ehepaares. Trödelmärkte
und Antik-Geschäfte gehören zu ihrem Leben wie Korn zu Mehl
mahlen und daraus Brot backen. Es ist schier unglaublich, was Helga
und Dieter Thorschmidt in all den Jahren ihres Sammellebens zur Ausstattung
des Mühlenhof-Museums beigeschafft haben. Und das Schöne daran:
alles kann und will genutzt werden, was schon bei Kaffee und Kuchen
anfängt und beim Sauerbraten noch lange nicht aufhört.
Apropos Essen,
im Mühlenhof-Museum servieren Ihnen die fleißigen Helferinnen
um Helga Thorschmidt nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch die regionaltypischen
Gerichte wie Pfannekuchen, Strammer Max, Wurstplatte, Schinkenplatte,
Frische Waffeln und die weithin bekannte Bergische Kaffeetafel. Alles
frisch und nur vom Feinsten, aber bitte bringen Sie ein wenig Wartezeit
mit, dann wird es Ihnen noch Mal so gut munden. Schließlich braten
und backen die Damen alles mit und auf Original-Gerätschaften der
Eltern- und Großelterngeneration. Gleiches gilt für die Gedecke
bei Kaffee und Kuchen sowie den warmen Mahlzeiten. Es
ist halt alles „naturbelassen“. Uneingeschränkt kann ich Ihnen
querbeet „Guten Appetit“ empfehlen. Die Küche des Mühlenhof-Museums
kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen – sie ist ein Gedicht. Wollen
Sie bei Ihrem Schmaus für sich sein in entsprechendem Ambiente?
Nichts leichter als das. Geben Sie Ihre Bestellung auf und tragen Sie
anschließend Ihr Tablett in die obere Etage. Dort umfängt
Sie die Welt des 18. oder 19. Jahrhunderts, in der Sie zumindest für
einige Stunden „Dame oder Herr“ im Haus sind. Schließlich ist
der Mühlenhof jeden Tag von 12.00 bis 20.00 geöffnet, bei
Gruppen ab 10 Personen geht es auch nach Absprache über 20.00 hinaus.
Auf keinen Fall dürfen Sie den Einkaufsbummel durch den kleinen
Krämerladen im alten Backhaus versäumen. Allein schon der
Duft ist einen Besuch wert. Hier
können Sie beinahe alle Leckereien kaufen, welche die Bergische
Küche so berühmt gemacht hat. Außer Brot, Wurst und
Schinken werden Sie eine Vielzahl an Köstlichkeiten entdecken,
die Ihren Gaumen in Wallung versetzen. Auf Ihren Entdeckungsgängen
durch das Mühlenhof-Museum werden Sie auf Schritt und Tritt kleinen
und großen Schätzchen aus einer Zeit begegnen, die Sie möglicherweise
als Kind in ihren Händen hielten. Behutsames Anfassen ist nicht
verboten, das Mitnehmen für die eigene Sammlung schon. Also denken
Sie daran – alles was Sie im Mühlenhof-Museum vorfinden ist nicht
als Pflückobst auf den Bäumen der umliegenden Wiesen gewachsen,
sondern wurde Einzelstückweise beschafft – mithin gekauft. Wer
sich lieber selbst bedient, der kann das im alten Backhaus am Büffet
tun, wo lediglich eine Mühlenhof-Mitarbeiterin an der Kasse sitzt,
alles andere jedoch den Gästen überlassen ist. Besonders beliebt
ist diese Art der Verköstigung bei Wandergruppen und Bikerclubs,
die das Mühenhof-Museum regelmäßig aufsuchen.
Natürlich
ist Dietmar Thorschmidt als Bäcker nicht nur für das Mühlenhof-Museum
im Einsatz, sondern auch noch auf seinem Nebenerwerbshof In der Sylbach,
wo am Samstagmorgen in der Hütte handgemachte Brötchen verkauft
werden. Darüber hinaus bedient der fleißige Bäcker mit
seinen Backwaren die umliegenden Wochenmärkte. Als Gaumenschmaus
der Extraklasse kann ich Ihnen den Nuss- und Marmorkuchen empfehlen.
Einfach sündhaft lecker. Wem nach Museumsbesuch und ausgiebiger
Kaffeetafel der Sinn nach Bewegung steht, der ist in Breckerfeld bestens
aufgehoben. Nur wenige Minuten vom Museum entfernt beginnt das bekannte
Wandergebiet „Krägeloher Berg“ wo sich dem Erholungssuchenden die
Weitläufigkeit des Bergischen Landes und des Märkischen Sauerlandes
erschließt. Und sollte Ihr Aufenthalt im Mühlenhof-Museum
und Bergischen Land etwas länger ausfallen – kein Problem. In Breckerfeld-Niedernheede
befindet sich der Ferienhof Bohmer, wo Sie in ansprechenden Ferienwohnungen
übernachten können. Ein Grund mehr das Mühlenhof-Museum
in Breckerfeld zu besuchen. Eines sollten Sie stets bedenken, wenn Sie
das Mühlenhof-Museum von Helga und Dietmar Thorschmidt besuchen:
die beiden finanzieren alles selbst und erhalten bislang keinerlei Zuschuss.
Dass der Eintritt dennoch frei ist, muss dem Ehepaar hoch angerechnet
werden. Hier liegt sicher auch ein Grund darin, dass die Familienmitglieder
– Schwester, Sohn und Tochter im gastronomischen Bereich und im Verkauf
mithelfen. Denn Helga und Dietmar Thorschmidt allein könnten das
Arbeitsvolumen nicht bewältigen.
Über
die Wintertage ist es etwas ruhiger, aber sobald die Tage länger
und die Temperaturen milder werden, stellen sich Besucher und Gäste
ein. Besonders beliebt ist das Mühlenhof-Museum bei den Bikern
der Region als Treffpunkt, wo es auch schon mal bis in die Nacht gehen
kann. Dann wird der Außenbereich des Museums zum Freilicht-Areal
mit Essen und Trinken unter dem Sternenzelt. Dem Andrang der Besucher
muss Rechnung getragen werden, und für die kommende Saison sind
Erweiterungen
geplant, die auch eine Bewirtung der Gäste ökonomischer machen
sollen. Unter anderem der Aufbau des Hellweg-Hofes mit Tierhaltung,
der noch immer abgebaut neben dem Backspeicher liegt. Rundherum ist
also viel zu tun im Mühlenhof-Museum, und so wie es ausschaut,
wird sich daran auch nicht viel ändern. Das garantiert schon die
Sammelleidenschaft der Thorschmidts. Hier in Breckerfeld wurde aus Spaß
an der Freude eine Leidenschaft mit Liebe zum Detail, die in diesem
Land ihresgleichen sucht. Wer sich so selbstlos und mit soviel Hingabe
dem Erhalt deutschen Kulturgutes widmet, der hat in jedem Fall unsere
Unterstützung verdient. Irgendwann – so Helga Thorschmidt – wollen
sie einen Katalog herausgeben, in dem alles aufgeführt ist, was
an Inventar im Museum vorhanden oder was von besonderer Bedeutung ist.
Meine abschließende Frage nach ihrem Privatleben und Urlaub beantwortet
sie kurz und knapp.
„Urlaub verdirbt den Charakter. Meine Freizeit beschränkt sich auf Heiligabend und den ersten Weihnachtstag. Und jetzt habe ich zu tun – das Haus ist voll. Tschüß – bis zum nächsten Mal.“
Danke – diese Einladung nehmen wir sehr gerne an. Das Mühlenhof-Museum in Breckerfeld ist mehr als nur einen Besuch wert.
Informationen:
i.karnus@freenet.de
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