Postoperative Iscador® - Behandlung bei Patienten mit primärem nicht metastasierendem kolorektalen Karzinom



W.E. Friedel, P.R. Bock, H. Matthes

Hintergrund

Mit 66.000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in Deutschland ist das kolorektale Karzinom die häufigste Krebsart in den Industrieländern, etwa 30.000 Patienten sterben jährlich daran. Die operative Tumorentfernung gilt beim kolorektalen Karzinom als wichtigste Maßnahme, der meist eine Chemotherapie angeschlossen wird. Neue Studienergebnisse belegen, dass eine Therapie mit dem fermentierten Mistelgesamtextrakt Iscador® ergänzend zur konventionellen onkologischen Basisbehandlung die durch diese Therapien bedingten Nebenwirkungen deutlich verringern und einen Beitrag zur Verlängerung der Überlebenszeit leisten kann.

 

Methodik

Bei der Studie handelte es sich um eine multizentrische, kontrollierte, retrospektive, epidemiologische Kohortenstudie, die bei Patienten mit primärem, nicht metastasiertem kolorektalem Karzinom der UICC-Stadien I bis III nach den Richtlinien der „Guten Epidemiologischen Praxis" (GEP) durchgeführt wurde. 804 Patienten aus 26 Zentren in Deutschland und der Schweiz nahmen an der Studie teil. Bei 429 dieser Patienten wurde der Mistelextrakt Iscador® als Teil einer supportiven Langzeit-Therapie nach der Operation zwei- bis dreimal pro Woche zusätzlich zur konventionellen Chemo- und/oder Radiotherapie oder in der onkologischen Nachsorge subkutan appliziert. Die 375 Patienten aus der Kontroll-Gruppe wurden mit den konventionellen Therapien behandelt oder erhielten eine passive Nachsorge ohne weitere Medikation. Die durchschnittliche Dauer der lscador®-Behandlung betrug etwa 52 Monate.

 

Zielparameter

Als primäres Zielkriterium der Wirksamkeit wurde das Auftreten der durch die Chemo-/Radiotherapie bedingten Nebenwirkungen beurteilt. Sekundäre Zielkriterien waren die Persistenz krankheits- und therapiebedingter Symptome in der Iscador-Gruppe im Vergleich zur Kontroll-Gruppe, der Karnosfky-Index, die Dauer der Hospi-talisation während des Beobachtungszeitraums und das tumorfreie Überleben (DFS).

 

Ergebnisse

Die Patienten in der lscador®-Gruppe zeigten signifikant weniger durch konventionelle Therapien wie Chemo- und/oder Radiotherapie bedingte Nebenwirkungen als die Kontroll-Gruppe. So entwickelten nur 19 Prozent der Patienten in der Iscador®-Gruppe durch Chemo- und/oder Strahlentherapie bedingte Nebenwirkungen, in der Kontroll-Gruppe traten dagegen bei fast 50 Prozent Nebenwirkungen auf. Durch diese bessere Verträglichkeit der Chemotherapie (± Strahlentherapie) in Kombination mit Iscador® konnte eine höhere Compliance der Patienten erreicht werden, was auch zu einer Wirksamkeitsverbesserung der konventionellen Therapie in Kombination mit Iscador führte.

Die Patienten in der lscador®-Gruppe zeigten auch weniger krankheits- und therapiebedingte Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen, Appetitlosigkeit, Depressionen, Fatigue oder Müdigkeit. Reizbarkeit oder Abgespanntheit, Schlafstörungen, Mukositis oder Hautreaktionen, Ebenso verbesserte sich der Karnofsky-Index in der lscador®-Gruppe signifikant, obwohl die Patienten der lscador®-Gruppe vor Beginn der adjuvanten Chemotherapie einen deutlich geringeren Karfosky-Leistungs-Index aufwiesen als die Kontroll-Gruppe (Mittelwert 77.5 Prozent vs. 85,5 Prozent). So erhöhte sich die Leistungsfähigkeit der Patienten in der lscador®-Gruppe kontinuierlich und signifikant auf 86,8 Prozent während des ersten Chemotherapie-Zyklus und steigerte sich nach der Chemotherapie sogar weiter auf 93,7 Prozent.

Im Gegensatz dazu zeigte die Kontroll-Gruppe nach dem ersten Therapiezyklus einen leichten Leistungsabfall, der dann nach der Therapie fast wieder den Ursprungswert von 84,6 Prozent erreichte. Darüber hinaus war die Hospitalisationszeit mit durchschnittlich 35,5 Tagen in der lscador®-Gruppe im Vergleich zur Kontroll-Gruppe, die durchschnittlich 41,2 Tage im Krankenhaus verweilte, deutlich geringer. Weiterhin wurde ein Vorteil beim tumorfreien Überleben (DFS) beobachtet. So konnte in der lscador®-Gruppe das geschätzte relative Risiko beim tumorfreien Überleben signifikant um etwa 32 Prozent reduziert werden.

Das heißt im Umkehrschluss, dass die Überlebenden in der Beobachtungszeit etwa ein Drittel weniger Tumorrezidive ausbildeten. Zur Prüfung der Therapiesicherheit, wurden die durch Iscador® bedingten unerwünschten Arzneimittelwirkungen und ein mögliches Tumorenhancement beurteilt. 10 Patienten (2,3 Prozent) reagierten auf den Mistelextrakt mit systemischen Nebenwirkungen wie Schwindel, Abgeschlagenheit, Depression, Fieber oder Juckreiz.

Ein Patient zeigte eine akute allergische Reaktion und 5 Patienten (1,2 Prozent) brachen die lscador®-Therapie wegen der Nebenwirkungen ab. Bei 100 Patienten (23,3 Prozent) traten Lokalreaktionen wie Indurationen, Erytheme, Juckreiz oder Ödeme um die Einstichstelle herum auf, die stets leicht bis mittelschwer ausfielen und wieder vollständig abklangen. Lebensbedrohliche Nebenwirkungen kamen nicht vor. Ein Tumorenhancement wurde in keinem Fall beschrieben.

 

Schlussfolgerung
Die aktuellen Studienergebnisse belegen, dass die Therapie mit Iscador® bei Patienten mit kolorektalem Karzinom der UICC-Stadien I bis III eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Verlängerung der tumorfreien Überlebenszeit bewirkt. Auch zeigte sich, dass die Therapie mit Iscador® gut verträglich und unbedenklich ist.

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Text: W.E. Frìedel, P.R. Bock, H. Matthes
Fotos: © EPS-Schäffler / Weleda AG / Verein für Krebsforschung
Quelle: Weleda AG

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