Günter K. Stalla, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München Innere Medizin, Endokrinologie und Klinische Chemie

Hypophyseninsuffizienz nach Schädel-Hirn-Trauma: Prävalenz, Diagnostik und Therapie

 

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Prof. Günter K. StallaDie Inzidenz des Schädel-Hirn-Traumas (SHT) wird mit ca. 160.000-240.000/Jahr in Deutschland geschätzt. Eine Hypophyseninsuffizienz wurde bis vor wenigen Jahren als seltene Komplikation eines SHT angesehen. Querschnittsstudien neueren Datums haben erbracht, dass hormonelle Störungen nach SHT mit einer Prävalenz von 30-70 % häufig sind. Vorläufige Ergebnisse einer von uns durchgeführten laufenden Studie zeigen, dass in der Rehabilitationsphase (3 Monate nach Trauma) Hypophysenfunktionsstörungen bei der Hälfte aller Patienten auftreten und 12 Monate nach der Verletzung noch ca. ein Drittel der Patienten betroffen ist. Dies ist vor allem auf die Normalisierung der anfangs besonders häufig betroffenen Sexualhormon- und Nebennierenhormonachsen zurückzuführen.


Ein Problem bei der Diagnose einer HVL-Insuffizienz als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas stellt die oft schleichende und unspezifische Symptomatik der HVL-Insuffizienz dar, die überdies durch die Symptomatik des Schädel-Hirn-Traumas verschleiert werden kann. Klinische Probleme, insbesondere nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma, können lang anhaltende Bewusstseinsstörungen, schwere Antriebs- und Aufmerksamkeitsstörungen, Depressionen und Schlafstörungen sein. Ähnliche Symptome können auch als Folge einer Hypophyseninsuffizienz auftreten. Das Erkennen einer zusätzlich vorliegenden Hypophyseninsuffizienz ist für den Patienten von großer Bedeutung. Eine sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz kann, wenn sie nicht erkannt und adäquat therapiert wird, zu lebensbedrohlichen Krisen führen, zudem können typische Folgeerscheinungen nach einem Schädel-Hirn-Trauma durch eine Hypophyseninsuffizienz mitbedingt oder verstärkt werden. Wenn man von einem Auftreten von Hypophyseninsuffizienz bei einem Drittel der Patienten nach SHT ausgeht muss eine jährliche Inzidenz von bis zu 80.000 Fällen angenommen werden. Angesichts dieser hohen Prävalenz empfiehlt es sich, eine Testung der Hypophysenfunktion bei Patienten nach Schädel-Hirn-Trauma durchzuführen und gegebenenfalls eine adäquate Substitutionstherapie einzuleiten.





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